HomeDrucken mit MagicMacXDrucken in Mac OS XDrucken über GDOS bzw. NVDI
  MagicMacX > Drucken mit MagicMacX Index

Drucken auf dem Atari

Wenn man annimmt, ein Drucker sei an die parallele Druckerschnittstelle (Centronics) angeschlossen, dann gibt es unterschiedliche Ebenen des Atari-Betriebssystems, über die der Drucker angesprochen werden kann, bis hinunter zum direkten Hardwarezugriff:

  1. Die höchste Abstraktionsebene zur Druckerausgabe bietet das GEM-Programm !FILE [OUTPUT.APP]). Es erwartet eine Datei im sogenannten VDI-Metafile-Fomat. Diese Dateien haben zumeist die Endung .GEM und enthalten im wesentlichen VDI-Zeichenbefehle zur Anzeige von Daten (In Windows wäre das ein .WMF-Datei, auf dem Mac eine .PDF-Datei). OUTPUT.APP verwendet das VDI bzw. das GDOS (s.u.) zur Ausgabe auf einen Drucker o.ä. Die Methode mit OUTPUT.APP ist zwar von Digital Research, dem Erfinder von GEM, so erdacht worden, jedoch auf dem Atari sehr selten angewandt worden; stattdessen wird fast immer direkt gedruckt, ohne Umweg über eine Datei.
  2. Die zuletzt für den Atari empfohlene Druckmethode führt über das Virtual Device Interface (VDI) bzw. den Teil des VDI, der die Ausgabegeräte verwaltet, das sogenannte Graphics Device Operating System (GDOS). Statt auf den Bildschirm werden die Zeichenbefehle einfach an ein anderes Ausgabegerät geleitet, das kann ein Drucker sein, aber auch ein Fax, eine .GEM-Datei oder eine Bitmap-Datei wie .IMG o.ä.
  3. Über GEMDOS kann eine Gerätedatei wie PRN: oder U:\DEV\LPT usw. geöffnet werden, und es können Datei darauf geschrieben werden. Hier handelt es sich immer um Rohdaten, die bereits in der Sprache des Druckers vorliegen müssen. Weiterhin gibt es auch noch die eigentlich veralteten Aufrufe Cpronout() und Cprnos().
  4. Eine Ebene tiefer und vom GEMDOS aufgerufen liegen die BIOS-Funktionen Bconin(), Bconstat(), Bconout() und Bcostat() zur Ein- und Ausgabe von Einzelzeichen mit Statusabfrage.
  5. Die eigentlichen BIOS-Funktionen können auch über Funktionstabellen aufgerufen werden, unter Umgehung der Trap-Behandlung.
  6. Leider gab es auch einige Atari-Programme, die direkt mit der Hardware kommunizieren, unter Umgehung des Betriebssystems.

Nur die obersten beiden Methoden bieten Geräteunabhängigkeit, d.h. enthalten einen Druckertreiber. Für alle anderen Methoden müssen die Daten aufbereitet werden, d.h. das Programm benötigt seinen eigenen Druckertreiber (wie z.B. 1st Word und 1st Word Plus).


Copyright © ASH (Kontakt)
Letzte Aktualisierung am 22. Juni 2015

HomeDrucken mit MagicMacXDrucken in Mac OS XDrucken über GDOS bzw. NVDI